Fachkräftegipfel: Lösungen müssen an den Bedürfnissen des Mittelstands ausgerichtet sein

Den heute vorgestellten Entwurf einer neuen Fachkräftestrategie der Bundesregierung kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:

„Dass die Bundesregierung Unternehmen zur Gewinnung von Fachkräften unterstützen will, begrüßen wir sehr. Die baugewerblichen Betriebe haben in den vergangenen zehn Jahren rund 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und zudem bilden die baugewerblichen Unternehmen über 80 % aller Auszubildenden in der Bauwirtschaft aus. Dennoch braucht die mittelständisch geprägte Bauwirtschaft eine sinnvolle und passgenaue politische Flankierung zur Fachkräftesicherung. Hierzu bedarf es zum einen einer Unterstützung der Ausbildung, insbesondere in den überbetrieblichen Ausbildungszentren der Branche; und zum anderen einer erleichterten Zuwanderung von Fachkräften.

Hierzu sind aus Sicht der Bauwirtschaft jedoch Änderungen an der bisherigen Einwanderungspraxis notwendig. Die heute vorgestellten Impulse gehen an der Realität der vielen kleinen und mittelständischen Baubetriebe jedoch vorbei, da es für mittelständische Unternehmen äußerst schwierig ist, Fachkräfte im Ausland anzuwerben und zudem die juristischen Formalia zu erledigen. Hier brauchen wir deutliche Vereinfachungen.

Aus Sicht der Branche gilt es nun, kurzfristig, die Westbalkan-Regelung, die 2023 ausläuft, zu entfristen. Es sollte das bisherige Kontingent von 25.000 jährlichen Visa deutlich aufgestockt werden auf ca. 100.000.

Die Ausbildungszentren der Branchen brauchen konkret Unterstützung bei der Digitalisierung der Ausbildungsgänge und der technischen Ausrüstung sowie zur Abfederung der hohen Energiepreise, um den Lehrbetrieb aufrecht erhalten zu können.“

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