Fliesen-Nationalmannschaft: Robin Liebler fährt zur WM nach Lyon

· Vize-Europameister gewinnt auch das vierte Qualifying

· Miriam Zeller und Philipp Schlegel beim AlpenCup dabei

· Intensive Vorbereitung auf internationale Wettkämpfe geplant

Robin Liebler hat sich mit seinem Sieg bei den GermanSkills für die WorldSkills qualifiziert: Der 21-Jährige aus Bad Boll (Baden-Württemberg) hat damit alle vier Wettkampfrunden gewonnen. Insgesamt holte Liebler achtzig Wertungspunkte, der Zweiplatzierte Manuel Karg (Bayern) kommt auf 61 und der Dritte Philipp Schlegel (Sachsen-Anhalt) auf 53 Punkte. Beim Finale der GermanSkills wurde die doppelte Punktezahl vergeben, auch wurde jedem Teilnehmer das schlechteste aller vier Resultate gestrichen. Das GermanSkills-Finale fand beim Teampartner KARL DAHM in Seebruck am Chiemsee statt und war Teil des Rahmenprogramms der 31. „Handwerkertage“.

Abwechslungsreiche Gestaltungsmotive
Insgesamt 22 Stunden Zeit bekamen die Teammitglieder für ihre Trainingsaufgabe. Modul Eins mussten sie mit einer Berglandschaft fliesen, dazu die Hochfelln-Seilbahn und eine Berghütte. Die Unterkonstruktion bestand aus Kerdiboard-Elementen, die im Winkel rückseitig versteift installiert wurden – alles mit umlaufenden Edelstahl-Abschlussleisten versehen. Mit Beotec-Estrich wurde der Boden errichtet, zudem verlegte das Team eine Schlüter-Ditra-Heat-Fußbodenerwärmung, auch die Sitzfläche der Bank vor dem Modul Zwei versahen sie mit diesem System. Das Wandmotiv sollte mit der französischen Trikolore gestaltet werden, dazu wurde eine RGB-plusW-LED-Lichtleiste angebracht. Auf die Vorderseite der Bank fliesten die Teammitglieder das Länderkürzel „FR“, auf den Boden den WM-Austragungsort „Lyon“.

Bundestrainer lobt Leistungen des Teams
„Nicht nur Robin Liebler als Gewinner zeigte eine grandiose Leistung“, freut sich Bundestrainer Marcel Beyer, der die Finalrunde begleitete, „alle Teilnehmer haben konzentriert gearbeitet.“ Einen eindeutigen Favoriten gab es für die Teamverantwortlichen nicht, „an allen Wettkampftagen war es sehr knapp – erst genaues Messen und Betrachten zeigte die Unterschiede.“ Robin Liebler, der Deutsche Meister 2022 und EM-Zweite 2023, hatte sich – auch wegen des Punktevorsprungs – Chancen auf das WM-Ticket ausgerechnet. „Ich ging aber mit dem Wissen in dieses Finale, dass es spannend werden wird.“ Bis zum Schluss sei für ihn offen gewesen, ob tatsächlich alle Maße stimmen würden, „das bestätigte dann das Nachmessen der Jury“. Lieblers Ziel ist es, bei den WorldSkills unter die ersten Drei zu kommen, „den Weltmeistertitel zu holen, das bleibt mein großer Traum“. Mindestens drei Vorbereitungstrainings sind geplant, um optimal den wichtigsten Wettbewerb des Jahres bestreiten zu können. An seiner Seite wird Bundestrainer Marcel Beyer sein, der zugleich als Experte bei den WorldSkills fungiert. „Ja, wir wollen Robins Silbermedaille von Danzig in Lyon vergolden.“ Die Weltmeisterschaft, an der Fliesenleger aus 25 Nationen teilnehmen, findet vom 10. bis 15. September in Lyon statt.

Duo für AlpenCup steht fest
Aus neun europäischen Ländern kommen die Zweierteams des PCI-AlpenCup, der am 4. und 5. Juli in Bozen stattfindet. Für Deutschland haben sich Miriam Zeller (20) aus Bayern und Philipp Schlegler (22) aus Sachsen-Anhalt qualifiziert. Zwar hat Manuel Karg als Zweiter der GermanSkills die Qualifikation für sich entschieden, der Bayerische Landesmeister von 2022 nahm jedoch vergangenes Jahr an diesem Kontinentalwettbewerb teil, so dass Miriam Zeller für ihn nachrückte. Manuel Karg steht als Ersatzkandidat für Robin Liebler bereit. Auch das Duo Zeller/Schlegel wird sich auf den AlpenCup vorbereiten und unter anderem ein binationales Training mit dem Team Südtirol in Bozen absolvieren.

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