Nationale Jahreskonferenz für Biodiversität in der Wirtschaft:
Für ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab ist Erhaltung der biologischen Vielfalt nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Anliegen
Beim Dialogforum 2024 „Unternehmen Biologische Vielfalt“ – der Nationalen Jahreskonferenz für Biodiversität in der Wirtschaft in Berlin - ordnete Wolfgang Schubert-Raab, Präsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), die Bedeutung der Biodiversität für die Baubranche ein: „Das Baugewerbe leistet bereits einen wichtigen Beitrag zur Integration der Biodiversität in Bauprojekte. In den letzten Jahren hat die Branche dabei erhebliche Fortschritte gemacht. Es gibt aber auch noch enorme Herausforderungen. So ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Anliegen, das uns alle betrifft.“
Anhand von drei Beispielen zeigte er auf, wie das Baugewerbe zur Biodiversität beitragen kann: „Wir müssen das Thema in die Ausbildungsstätten aber auch in die Hochschulen tragen, da wir in aller Regel, nach fertigen Plänen der Bauherren arbeiten. Unsere rund 35.000 Bauunternehmen, die alle Bauhöfe haben, können eine Vielzahl von Maßnahmen ergreifen. Es müssen nicht alle Flächen auf den Bauhöfen versiegelt werden, so dass Oberflächenwasser besser versickern kann. Dachflächen können auch so gestaltet werden, dass sich dort Vögel, wie Gebäudebrüter und Kleintiere ansiedeln. Hierzu kann man sich mit einem Biologen austauschen, der sich mit solchen Grünflächen auskennt. Wenn die Dachflächen statisch die zusätzliche Last tragen können, kann das auch wirtschaftlich interessant sein, da eventuell teure Ableitungs- und Rückhaltemaßnahmen entfallen können.“
Neben dem Schutz der Biodiversität sei es aber auch wichtig, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Baubetriebe nicht zu gefährden. Neue bürokratische Ungetüme müssen wir verhindern. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sollten deswegen bei Berichtspflichten außen vor bleiben, da diese oft einen hohen bürokratischen und finanziellen Aufwand bedeuten, der für KMU schwer zu tragen ist. Mit einem ausgewogenen Ansatz können wir aber sowohl die Umwelt als auch unsere Wirtschaft stärken. Dafür braucht es vor allem digitale Tools, die den Aufwand möglichst klein halten.
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