Talfahrt im Wohnungsbau beschleunigt sich
Konjunktur Bauhauptgewerbe: Nach Daten des Statistischen Bundesamtes sind die Auftragseingänge im Wohnungsbau im Oktober um nominal 14 % unter dem Vorjahreswert geblieben.
Dazu der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa:
„Das ist der dritte Monat in Folge, wo im Wohnungsbau die Aufträge in deutlich zweistelliger Höhe ausbleiben. Real ist es ein Rückgang um fast 26 % im Vergleich zum Vorjahr. Eine Trendumkehr ist mit Blick auf die Baugenehmigungen in den nächsten Monaten nicht in Sicht. Die genehmigten Wohneinheiten gingen im Oktober um gut 14% zurück.
Was uns große Sorgen macht: Das betrifft nun auch den Mehrfamilienhausbau. Im Oktober wurden fast 2.000 WE weniger genehmigt als im Vorjahr (-12 %). Die heute fehlenden Aufträge sind die fehlenden Fertigstellungen von morgen.
Man sieht deutlich, dass Inflation und steigende Zinskosten nachhaltig die Investitionsbereitschaft im Wohnungsbau bremsen. Es ist gut, dass die Bundesregierung mit der Gas- und Strompreisbremse Signale setzt, der Verteuerung bei der Lebenshaltung entgegenzuwirken. Auch die zum Jahresbeginn 2023 avisierten verbesserten Abschreibungsbedingungen können dem Mietwohnungsbau Impulse bringen“, so Pakleppa weiter.
„Das allein wird aber nicht reichen. Um dem drohenden Abwärtsszenario zu begegnen, müssen die Förderbedingungen für Neubau und Sanierung auskömmlich und niedrigschwellig ausgestaltet werden. Die geplante Veröffentlichung der Fördervoraussetzungen erst zum März 2023 bringt nicht die erforderliche Planungsklarheit. Wir halten das angekündigte Volumen von 1 Mrd. Euro für deutlich zu niedrig. Eine Orientierung bietet hier das bisherige Volumen um 10 Mrd. Euro. Die geplante Bindung der Förderung an das EH 40 Niveau ist zu ambitioniert. Zudem stehen zu wenig Kapazitäten zur Zertifizierung und an Ausrüstungen zur Verfügung“, betont der Hauptgeschäftsführer abschließend.
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes erreichen die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Oktober einen Umsatz von ca. 10 Mrd. Euro, nominal ein Plus von ca. 6 %, real ein Verlust von ca. 10 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Bis einschließlich Oktober haben die Betriebe 85,7 Mrd. Euro umgesetzt, nominal ein Zuwachs um ca. 10 %, real ein Rückgang um ca. 5 %. Stützend wirkt hier das erste Quartal nach, in dem die Umsätze noch um nominal ca. 20% und real ca. 6% über dem Vorjahresquartal lagen.
Themenregister
Suchen Sie Informationen zu einem speziellen Thema, so können Sie dieses hier entsprechend des Anfangsbuchstabens auswählen. Oder Sie verschaffen sich einen Überblick über alle vorhandenen Themen.