Wohnungsbaukrise: Baugewerbe begrüßt neue Pläne der Bundesbauministerin – mahnt aber weitere Schritte an
Um den seit Monaten einbrechenden Wohnungsbau anzukurbeln, plane Bundesbauministerin Klara Geywitz Medienberichten zufolge steuerliche Entlastungen. Laut des SPIEGEL sollen ab kommendem Jahr und befristet bis Ende 2030 die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten erweitert werden. Dazu Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe.
„Die heutige Meldung ist ein Lichtblick. Wir begrüßen es sehr, wenn Bauwillige und Investoren einen höheren Prozentsatz bei der degressiven AfA abschreiben könnten. Angesichts des seit Monaten anhaltenden Negativtrends im Wohnungsbau ist ein steuerliches Anreizprogramm ein dringend notwendiger Baustein, um die Baukonjunktur anzukurbeln.
Darüber hinaus muss es für Bauherren aber endlich einfacher werden, auf die Förderbudgets zurückzugreifen. Angesichts stark gestiegener Immobilienzinsen, hoher Materialpreise und der Inflation brauchen Bauwillige Unterstützung. Bisher haben die Förderprogramme nicht dazu beigetragen, den Bau neuer Wohnungen in nennenswertem Umfang anzuregen. Für einen wirklichen Effekt sollte der Energieeffizienzstand EH 40 zumindest temporär nicht mehr Ultima Ratio bei der Förderung sein. EH 55 als Förderstandard wiederum würde mehr Bauwillige und Investoren mit weniger Steuergeld zum Bau von mehr Wohnungen anregen.
Eine weitere Möglichkeit, die Misere am Wohnungsmarkt abzumildern, liegt bei den Bundesländern, die seit 2006 die Grunderwerbsteuersätze selbst festlegen. Die Steuersätze sind eine der größten Hürden bei der Eigentumsbildung. Zusammen mit den Notarkosten kann die Steuer knapp acht Prozent beim Immobilienkauf ausmachen. Wenn sich die Länder dazu durchrängen und die Steuer zumindest temporär aussetzten, würden es Ihnen viele Bauwillige danken.“
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