Wohnungsbaukrise hält an: Baugenehmigungen bleiben im Keller
Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen für die Baugenehmigungen von Wohnungen im August 2024 kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:
„Deutschlands Wohnungsbaukrise hält an. Im August wurden 18.281 Wohnungen genehmigt. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Baugenehmigungen um knapp sieben Prozent. Von Januar bis August gab es bei den Mehrfamilienhäusern gut drei Prozent weniger Baugenehmigungen als im Vorjahreszeitraum, bei Einfamilienhäusern waren es fast 12 Prozent weniger.
Wurden im Vorjahr bis zum August noch für insgesamt 175.799 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt, sind es in diesem Jahr noch 141.915 Wohnungen, also fast 33.900 weniger. Dabei war der Rückgang schon 2023 enorm. In den Jahren zuvor wurden noch rund 240.000 Wohnungen jeweils bis August genehmigt. Ein ähnlich niedriges Genehmigungsniveau wie jetzt gab es zuletzt im Jahr 2011.
Trotz vieler Maßnahmen der Bundesregierung bleibt die Investitionsbereitschaft gering, auch weil die Impulse aus Berlin zu schwach sind.
Der Gebäudetyp E wird nun hoffentlich Anfang November im Kabinett verabschiedet. Damit aber ein Befreiungsschlag gelingt und wir mit dem neuen Modell schneller und kostengünstiger bauen können, braucht es dringend rechtliche Grundlagen im Bürgerlichen Gesetzbuch. Nur durch eine zivilrechtliche Öffnungsklausel sind Bauunternehmen und Vertragspartner vor Schadensersatzansprüchen geschützt, wenn sie von den sogenannten anerkannten Regeln der Technik abweichen, wie es der Gesetzentwurf vorsieht. Parallel sollten die Länder entsprechende Kriterien in ihre Landesbauordnungen aufnehmen, etwa zu Deckenstärken oder Fassadenvorgaben. Andernfalls bleibt der Gebäudetyp E ein Papiertiger.
Die Bauwirtschaft hat große Erwartungen an den nächsten Wohnungsgipfel, der Anfang Dezember in Hamburg stattfindet. Wir hoffen sehr, dass es in dieser Legislaturperiode noch eine Schlussoffensive für den Wohnungsbau gibt.“
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